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Eine Erklärung für das Auseinanderdriften zwischen Wortführern und Basis könnte immerhin darin liegen, dass es tatsächlich einen erhöhten Bedarf an neuen Antworten gibt – der an der Basis auch schon zu einer Art Aufbruch geführt hat, wie er in anderen Ländern zu beobachten ist. Nur dass dies in Deutschland nur sehr bedingt Ausdruck findet in den öffentlichen Debatten, in denen nach wie vor Institutionen und Vertreter des Fachs dominieren, die das Denken in den vergangenen Jahrzehnten des angebotsorientierten Paradigmas geprägt haben – ob im Sachverständigenrat, den Instituten oder der Bundesbank. Was wiederum erklären würde, warum trotz zunehmender Offenheit und Vielfalt der Eindruck im In- und Ausland fortbesteht, die deutsche Ökonomie sei anders als alle anderen auf der Welt.
2016
Level: leicht
Wenn Wirtschaftsweise den Erkenntnisfortschritt bremsen
Wie selbstverständlich geht die heutige ökonomische Standardlehre davon aus, dass sie Studierenden eine feste und unveränderliche Sicht auf die Welt vermitteln kann. Doch woher kommt diese Annahme? Walter Lippmann, einer der Begründer des Neoliberalismus, gibt hierauf einen ersten Hinweis: Wirtschaftswissenschaft soll in der Lage sein, Bilder in Köpfen von Menschen zu verankern, die allem Denken und Handeln unbewusst zugrunde liegen, selbst aber nicht schöpferisch veränderbar sind. Anhand dreier Stationen – ausgesuchten Textpassagen von Adam Smith, John Stuart Mill und Léon Walras – zeigt der Beitrag, wie die Wirtschaftswissenschaft hierfür das Denken umformen musste: hin zu einem rein erfahrungsunabhängigen Denken, das seine Inspiration nicht aus der Begegnung mit der Wirklichkeit, sondern allein aus der reinen Mathematik und Mechanik übernimmt. Zugleich zeigt die philosophische Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser Wissenschaft, dass diese Umformung selbst weder zwangsläufig noch alternativlos ist. Auch in der Ökonomie lässt sich die schöpferische Kraft des Denkens zurückgewinnen.
2016
Level: mittel
„Gefangene der Bilder in unseren Köpfen“ - Die Macht abstrakten ökonomischen Denkens
Adam Smith, der Begründer der Nationalökonomie, hat in der ‚Theory of Moral Sentiments‘ – basierend auf Ideen von David Hume - das Bild einer moralischen Person entworfen. Diese gewinnt ihre Moralität dadurch, dass sie andauernd Imaginationen über andere und über sich selbst unternimmt. Dieses Menschenbild weist viele Implikationen für die Wirtschaftstheorie auf. Es geriet in der Folgezeit in der Ökonomie rasch in Vergessenheit. Von Smith ausgehend kann die Geschichte der ökonomischen Theorien als Verlust von Bildlichkeit und der Bedeutung von Imaginationen für wirtschaftliches Handeln verstanden werden. Dies wird in einem knappen Überblick über einige Aspekte der Theoriegeschichte geschildert.
2016
Level: mittel
Imaginative Grundlagen bei Adam Smith: Aspekte von Bildlichkeit und ihrem Verlust in der Geschichte der Ökonomie
Das Ziel des Green New Deal ist es, eine „soziale und ökologische Transformation unserer Wirtschaft“ anzustoßen (Giegold und Mack 2012, S. 40). Doch inwieweit werden bei der sozialen Transformation auch feministische Anliegen mitgedacht?
Level: leicht
Feministische Perspektiven auf den Green New Deal
Auch wenn viele Ökonom_innen den Kritikpunkten zustimmen, wie die 2016 von dem Netzwerk Plurale Ökonomik und der Universität Kassel erstellte Studie EconPLUS aufzeigt, ändert sich die Lehre nur sehr langsam. Deswegen entstand im Netzwerk Plurale Ökonomik die Idee, selbst eine Online-Lehr- und Lernplattform zu pluraler Ökonomik zu erstellen. Diese Plattform Exploring Economics ging im Dezember 2016 online.
Level: leicht
Exploring Economics – die Online-Lernplattform für plurale Ökonomik
Im Folgenden wird untersucht welche Antworten die Wirtschaftswissenschaften auf die Frage geben, welchen Einfluss das Geld in der Gegenwart auf unser Denken und Handeln ausübt. Dabei wird deutlich, dass der Mainstream der Wirtschaftswissenschaften das Geld als einen Denkzwang stets voraussetzt und so Menschen nicht  befähigen kann, diese Denklogik zu überwinden.  Schlussfolgernd werden u.a. mit Rekurs auf ausgewählte Philosophien Erkenntniswege aufgespürt, um die in den Wirtschaftswissenschaften implizierten Bewusstseinsformen systematisch zu vertiefen und ihre Grenzen aufzusprengen.
2016
Level: mittel
Geld als Denkzwang? Auswege aus dem Gefängnis der Ökonomie
Dieser Beitrag zeigt auf Basis einer Diskurs- und Metaphernanalyse des öffentlichen Diskurses von ÖkonomInnen zur Finanzkrise, dass hier Krankheitsmetaphern eine zentrale Bedeutung zukommen. Die Metapher der Krankheit impliziert die Vorstellung eines gesunden Normalzustandes der Wirtschaft, der als erstrebenswert bzw. wiederherstellenswürdig erscheint. Die Suggestion, dass die Krise von außen verursacht (eine “Infektion”) sei, ist eine spezifische Interpretation der Krise, die grundsätzlichen Zweifel am bestehenden (Finanz-)Kapitalismus kategorisch ausschließt. Krankheitsmetaphern können vielmehr als implizite politische Forderung interpretiert werden, wirksame Korrekturmaßnahmen zu suchen, um diese Störungen oder Infektionen rasch los zu werden bzw. heilen zu können, um dann schnell wieder zum "Normalzustand" funktionierender Marktmechanismen zurückkehren zu können.
2016
Level: mittel
Wie krank ist unser Wirtschaftssystem? Krisen als Krankheiten im ökonomischen Diskurs
Manipulation liegt vor, wenn Beeinflussung verdeckt, zielgerichtet und absichtsvoll erfolgt. Wendet man Kenntnisse der Kognitionswissenschaften und der Beeinflussungsforschung auf ökonomische Standardlehrbücher an, wird deutlich, wie sehr diese Bücher die Schwächen der Studierenden im Hinblick auf ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion ausnutzen.
Level: mittel
Beeinflussung und Manipulation in der ökonomischen Bildung
Gegenstand der Studie ist eine vergleichende Bestandsaufnahme des aktuellen Profils und der zukünftigen Entwicklungstendenzen in der deutschen und US-amerikanischen Volks- wirtschaftslehre (VWL). Hintergrund ist die Frage nach einem deutschen Sonderweg in der Ökonomie. Hierfür werden die derzeit tätigen VWL-Universitätsprofessor_innen in Deutschland und den USA im Hinblick auf ihre thematische und inhaltliche Ausrichtung sowie auf ihr akademisches und außeruniversitäres Wirkungsspektrum untersucht.
2016
Level: mittel
Die VWL in Deutschland und den USA — eine ländervergleichende Analyse
Hannes Vetter hat sich in Rahmen der Schreibwerkstatt "Varieties of Mainstream Economics?" mit der Evaluation der Bewertung von Umwelt in neoklassischen Makromodellen auseinandergesetzt.
Level: mittel
Kritische Evaluation der Bewertung von Umwelt in neoklassischen Makromodellen
The mandate of central banks has seemed clear for decades : keep inflation low. Nevertheless borders between monetary, financial and economic policy have been blurry even before the pandemic.. Faced with the challenges of the climate crisis, slow growth, unemployment and inequality, does the financial and monetary system need a new constitutional purpose.
2020
Level: leicht
Beyond Price Stability
This brief note explores the possibility of working towards an enlarged self-definition of economics through economists’ study and appreciation of economic sociology. Common ground between economic sociology and heterodox economics is explored, and some of Richard Sennett’s ideas are used as prompts to raise some pertinent and hopefully interesting questions about economics. In particular, the note revisits the question of whether there is a possibility of changing our understanding of what kind of social scientific work falls within the domain of economics proper once we start critically engaging with work conventionally considered to be outside of that domain. In part, the note is intended to offer undergraduate students in economics – and possibly even those further down the road in their education – food for thought about what constitutes economics.
2016
Level: mittel
On the Possibility of an Enlarged Self-Definition of Economics
This paper surveys the development of the concept of socialism from the French Revolution to the socialist calculation debate. Karl Marx’s politics of revolutionary socialism led by an empowered proletariat nurtured by capital accumulation envisions socialism as a “top-down” system resting on political institutions, despite Marx’s keen appreciation of the long-period analysis of the organization of social production in the classical political economists. Collectivist thinking in the work of Enrico Barone and Wilfredo Pareto paved the way for the discussion of socialism purely in terms of the allocation of resources. The Soviet experiment abandoned the mixed economy model of the New Economic Policy for a political-bureaucratic administration of production only loosely connected to theoretical concepts of socialism. The socialist calculation debate reductively recast the problem of socialism as a problem of allocation of resources, leading to general equilibrium theory. Friedrich Hayek responded to the socialist calculation debate by shifting the ground of discussion from class relations to information revelation
2017
Level: leicht
Socialist alternatives to capitalism I: Marx to Hayek
Im Angesicht der Klimakrise und der Fridays-for-Future-Proteste hat das Netzwerk Plurale Ökonomik unter #Economists4Future dazu aufgerufen, Impulse für neues ökonomisches Denken zu setzen und bislang wenig beachtete Aspekte der Klimaschutzdebatte in den Fokus zu rücken. Dabei geht es beispielsweise um den Umgang mit Unsicherheiten und Komplexität sowie um Existenzgrundlagen und soziale Konflikte. Außerdem werden vielfältige Wege hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise diskutiert – unter anderem Konzepte eines europäischen Green New Deals oder Ansätze einer Postwachstumsökonomie. Hier finden Sie alle Beiträge, die im Rahmen der Serie erschienen sind.
2025
Level: leicht
Economists for Future - Debattenimpulse
Recording of the Workshop “The collateral supply effect on central banking”, 04.02.2021, part of the "Next Generation Central Banking - Climate Change, Inequality, Financial Instability" conference by the Heinrich-Böll-Stiftung
2021
Level: mittel
NextGen Central Banking: The collateral supply effect on central banking
The resource map contains links to a collection of resources related to the circular economy, which include videos, presentations, graphics, business case studies and articles. Many of the resources were created by the Ellen MacArthur Foundation, others are given credit where due.
Level: leicht
Circular economy resources map
Der vorliegende Sammelband unternimmt in einer Zusammenführung von didaktisch reflektierten Erfahrungsberichten erste Schritte in Richtung einer pluralen sozioökonomischen Hochschullehre In der Einleitung führen die Herausgebenden die zentralen Begründungskontexte für dieses Vorhaben zusammen die evidenzbasierte Problematisierung standardökonomischer Hochschullehre steht dabei studentischen Forderungen und konkreten Alternativen gegenüber die von ökonomischen Fachwissenschaftler innen …
2021
Level: leicht
Wirtschaft neu lehren – eine Einleitung
This short video visualizes the destabilizing effects financial markets can have on food prices, based on a paper by Jayati Ghosh. It introduces and explains the idea of future contracts and how those are used to speculate with basic food stuffs. After establishing the concepts, the video sketches out how the increase in those practices resulted in a substantial rise and later collapse of food prices around 2008 with severe consequences for many developing countries and their people.
2021
Level: leicht
Food and Finance
Auf dieser interaktiven Webseite werden die Hintergründe und Ursachen der Finanz- und Wirtschaftskrise präsentiert.
Level: leicht
Die Krise verstehen
Ökonomische Ungleichheiten und große Unterschiede in den Lebensbedingungen sind für die Europäische Union (EU) eine wachsende politische Herausforderung. Die Unterschiede in den Einkommen führen zu verstärkter Arbeitsmigration sowie zu Lohn- und Sozialdumping – und sie treiben den Standortwettbewerb zwischen den Mitgliedstaaten an. Hierbei geht es oft um ökonomische Indikatoren, das heißt um Messgrößen, die über die jeweilige wirtschaftliche Situation oder Struktur der Länder Auskunft geben; Fragen der Lebensqualität und des gesellschaftlichen Wohlergehens erhalten unter diesem Blickwinkel innerhalb der EU hingegen kaum Aufmerksamkeit.
2018
Level: leicht
Ungleichheit in Europa sichtbar machen
Eine kritische Transformative Wissenschaft dagegen müsste eine Vielfalt unterschiedlicher Transformationsverständnisse und -ziele zulassen. Transformative Wissenschaft wäre dann eine Plattform, auf der kritische Stränge der Natur- und Ingenieurs- sowie der Sozial- und Geisteswissenschaften sich begegnen und unterschiedliche Veränderungsvorstellungen diskutieren können. Dazu zählt auch ein kapitalismus- und herrschaftskritisches Transformationsverständnis.
2020
Level: leicht
Kann eine Transformative Wissenschaft die Klimakrise aufhalten?
This reports presents empirical findings of research conducted by Michelle Holder, assistant professor of economics at John Jay College, City University of New York, with regard to the impact of what she terms a "double gap"- gender wage gap and ethnic minority wage gap - on the U.S. labour market.
2020
Level: mittel
The "Double Gap" and the Bottom Line: African American Women’s Wage Gap and Corporate Profits
Based on a paper by Jason Hickel and Giorgos Kallis Decoupling refers to the separation of economic value creation material extraction and pollution. Ecological limits pose a challenge to growth-led development and the low historical and predicted rate of decoupling suggests that long-term sustainable growth-led development is impossible.
2021
Level: leicht
Degrowth and Environmental Justice: Decoupling
Eine Koordinationsstrategie umfasst das ausgerichtete Handeln, welches im Rahmen der Entscheidungs- und Handlungswahl zwischen verschiedenen Teilnehmern einer Gruppe zum Einklang der individuellen Präferenzen mit den gemeinschaftlichen Zielen der Gruppe führt.
2021
Level: leicht
Koordinationsstrategie
Die Eleganz der modernen Klimaökonomik scheint für viele attraktiv. Wie sie nichtsdestotrotz die Realität verklärt, wichtige Machtfragen ignoriert und so unzulänglich für effektive Klimapolitik ist, zeigt dieser Beitrag von Philipp Censkowsky und Jorim Gerrard.
2020
Level: leicht
Der Elefant im Raum: Carbon Majors als blinde Flecken in der Klimaökonomik
Als Produktivität bezeichnet man das Verhältnis zwischen der Ausbringungsmenge (Output) und dem dafür benötigten Einsatz an Produktionsfaktoren (Input).
2021
Level: leicht
Produktivitätsverhältnis
Karl Marx was the greatest champion of the labor theory of value. The logical problems of this theory have, however, split scholars of Marx into two factions: those who regard it as an indivisible component of Marxism, and those who wish to continue the spirit of analysis begun by Marx without the labor theory of value.
1993
Level: schwer
Use-Value, Exchange Value, and the Demise of Marx's Value Theory of Labor
Der Umbau zu einer nachhaltigen, CO2-armen und solidarischen Ökonomie erfordert besonders in der Transformationsphase massive Investitionen sowohl in Institutionen und Infrastrukturen, die ein sozial gerechtes Leben für alle ermöglichen (ökologische Landwirtschaft, dezentrale erneuerbare Energien, ökologisches Wohnen, kollektive Mobilität etc.) als auch in Projekte zur Anpassung an und Entschärfung von Klimawandel und ökologischen Zerstörungen sowie finanzielle Transfers vom globalen Norden in den globalen Süden, die aus der historisch angehäuften Klimaschuld folgen.
2020
Level: leicht
Revolutionäre Realpolitik jenseits des Wachstums
Für die Spieltheorie bedeutet eine kritische Masse, dass nicht die gesamte Gruppe von einer Strategie überzeugt werden muss, sondern dass es ausreicht, eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern von dieser Strategie zu überzeugen. Ist dieser Schwellenwert überschritten, die kritische Masse erreicht, wird sich diese Strategie selbsttragend durchsetzen.
2021
Level: leicht
Kritische Masse
Weite Teile der vorherrschenden Ökonomik haben Bewegungen wie „Fridays for Futures“ oder „Extinction Rebellion“ kaum relevantes Wissen anzubieten. Dies liegt vor allem an einem ideologisch verengten Blick auf das, was als ökonomisch bezeichnet wird, sowie den daraus resultierenden Maßnahmen. Märkte gelten in der vorherrschenden VWL als Synonym für Ökonomie.
2019
Level: leicht
Das Politische des Ökonomischen wiederentdecken
Um der Klimakrise zu begegnen, müssen wir unsere Art zu wirtschaften radikal verändern. Ein großes Hindernis auf diesem Weg könnte die vorherrschende ökonomische Theorie sein. Denn der neoklassischen Wirtschaftswissenschaft ist es methodisch unmöglich, alternative Wirtschaftsformen abzubilden. Außerdem führt sie zu Politikempfehlungen, die systematisch die Möglichkeit einer Postwachstumswirtschaft ausblenden.
2019
Level: leicht
Die blinden Flecken der neoklassischen Klimaökonomik
Relativer Güterpreis ist der Preis für eine Ware bzw. ein Produkt im Verhältnis zu einem anderen.
2021
Level: leicht
Relativer Güterpreis

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