Schreibwerkstatt „Eine neue Kritik des neuen Mainstreams“

Schreibwerkstatt „Eine neue Kritik des neuen Mainstreams“

9. - 11. März 2018, Berlin 

Essay(s)

 

Die Anmeldung ist geschlossen. Anmeldeschluss war der 15. Januar 2018.

 

Viele Kritikpunkte an der Mainstream-VWL neoklassischer Prägung sind mittlerweile im öffentlichen Bewusstsein angekommen. Allerdings beobachten wir eine gewisse Trägheit: über eingeübte Floskeln wie „Alle Ökonom*innen denken, dass Märkte perfekt sind und glauben an den Homo Oeconomicus“ und „Ökonom*innen konnten die Krise nicht vorhersagen“ geht die Kritik oft nicht hinaus. Dies war (vielleicht) zeitgemäßer zu den Hochzeiten des neoliberalen Zeitgeistes, manifestiert im Washington Consensus, sollte aber aktualisiert und erweitert werden. Platte Kritik wird weder der aktuellen Forschung im Mainstream der VWL noch dessen intellektuellem Überbau gerecht und wirkt immer mehr wie ein Strohmann. Um aktuelle Forschungsfelder kritisch zu beleuchten und angemessen zu bewerten, ist es nötig eben diese einzelnen Themenfelder inhaltlich fokussiert zu bearbeiten. Dafür werden wir als Lokalgruppe „Was ist Ökonomie“ eine Schreibwerkstatt organisieren, bei der wir Kritikpunkte auf neue Entwicklungen im Mainstream ausarbeiten. Ziel ist es kritische Essays zu Sub-Disziplinen der neueren Mainstream-VWL schreiben. Dabei möchten wir unsere inhaltliche Auseinandersetzung an den aktuellen Rand erweitern, auch um für kritische Menschen (die sich eben nicht von 2 Floskeln überzeugen lassen) anschlussfähig zu bleiben und damit auch indirekt eingeübte Kritikmuster pluraler Ökonomik zu reflektieren.

 

Folgende Themen wurden behandelt:

 

  • Randomized Control Trials als der Stein der Weisen! Ist Kausalität bewiesen und ist diese Kausalität dann Gott? Welche Verständnisse von Kausalität liegen der Mainstream VWL eigentlich zugrunde? Was trennt diese von solchen in heterodoxen Herangehensweisen?
     
  • Hat der Gender Dummy die Unterdrückung der Frau beendet? Was ist die Rolle des Feminismus in der VWL (Gender Economics) und wie ist der gegenseitige Bezug zur feministischen Ökonomie?
     
  • DSGE-Modelle als Weltformel und intellektueller Höhepunkt der VWL? Signalisieren Doktoranden Konformität (wie von Paul Romer behauptet), indem sie in diesem Bereich promovieren? Wenn ja, warum das Ganze? Was ist die Zukunft der theoretischen (mit einer empirischen structural vector autoregression kombinierten) Makro? Sind - wie Christiano und Co behaupten - alle Makroökonom*innen die keine DSGE Modelle mögen Dilettant*innen? 
     
  • Behavioural Economics als Heilmittel gegen den Homo Oeconomicus? Ist jetzt alles gut? (hint: nein.) Welche Konzepte von Menschen und Freiheit (oder der Möglichkeit davon) werden in dieser Subdisziplin diskutiert? Was trennt diese von pluralen Alternativen?
     
  • In den letzten Jahrzehnten sprechen Beobachter*innen des Mainstreams von einem empirical turn. Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen dieser empirischen Arbeiten Welches Verhältnis von Theorie und Empirie bestimmt die VWL im Moment und was bedeutet dies für plurale Alternativen?
     
  • Zeigen die prominenten Arbeiten von Acemoglu und Robinson, dass auch politische Ökonomie ausreichend behandelt wird und damit auch, dass der lang und oft erhobene Vorwurf der Mainstream der VWL sei blind gegenüber Fragen der Macht nicht mehr zutreffend sei?

 

Die Schreibwerkstatt fand in einem Seminarhaus in der Nähe von Berlin statt.  Die Anmeldung ist geschlossen. Anmeldeschluss war der 15. Januar 2018.

 

Bei Fragen kontaktiert bitte uns bitte per E-Mail: info@wasistoekonomie.de.

 

Veranstaltet von:

Was ist Ökonomie?

 

Unterstützt von Exploring Economics

Exploring Economics ist eine Open-Source Online-Lernplattform, die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften und anderer Disziplinen die Möglichkeit gibt, Theorien und Themen der pluralen Ökonomik zu entdecken und zu studieren.

 

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