Relativer Güterpreis

Relativer Güterpreis

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Wiwiwiki , 2021
Level: leicht
Perspektive: Neoklassik
Thema: Globalisierung & internationale ökonomische Beziehungen, Mikroökonomie & Märkte
Format: Lerntext

Relativer Güterpreis ist der Preis für eine Ware bzw. ein Produkt im Verhältnis zu einem anderen.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Relativer Güterpreis ist der Preis für eine Ware bzw. ein Produkt im Verhältnis zu einem anderen.

Man nimmt an, dass der Preis gleich Kosten ist.

Beispiel: Wir nehmen den Preis von dem Brot PX und der Preis von dem Käse PY.

PX/PY ist der relative Güterpreis für Käse.

PY/PX ist der relative Güterpreis für Brot

Einordnung

David Ricardo (Engländer 1772-1823), ist einer der Hauptvertreter der klassischen Nationalökonomie. In seinem Hauptwerk 'On the Principles of Political Economy and Taxation' hat er "die Kosten Vergleichs Theorie" eingeführt (später bekannt als "komparativer Vorteil der Handels-Theorie").

Die Theorie ist, dass der internationale Handel sich auf die relativen Unterschiede in der Technologie der Produktion stützt und daraus ergibt sich ein Unterschied zwischen den relativen Kosten bzw. den relativen Güterpreis. Der relative Güterpreis verändert sich mit den relativen Kosten. Im interntionalen Außenhandel gibt es ein allgemeines Prinzip, dass jedes Land die Produkte mit den komperativen Vorteil exportiert und die Produkte mit den komperativen Nachteil importiert,wodurch das Land einen höheren Gewinn erzielt, als wenn es autark handeln würde.

Allgemeine Annahme

  1. Es wird angenommen, dass es auf der Welt nur zwei Länder, bzw. A und B, gibt. In jedem dieser Länder werden nur zwei Produkte (Brot und Käse) produziert.
  2. Es herrscht ein internationaler Freihandel.
  3. Man betrachtet nur die homogenisierende Arbeitskraft von den beiden Ländern und den gleichen Arbeitskoeffizienten.
  4. Die Arbeitskraft kann jedoch nur in den einzelnen Ländern, voneinander abweichen und ist zudem nicht über die Landesgrenze weg mobil.
  5. Es herrscht vollständiger Wettbewerb auf allen Märkten, d.h der Preis ist gleich den Grenzkosten.
  6. Es gibt keine Transportkosten und technische Entwicklungen. Es wird nur ein Gut gegen ein anderes Gut getauscht, d.h es gibt keine Währung.

Anhand dieser Annahmen lässt sich das folgede Beispiel leicht erklären. Somit werden wir die oben genannten Annahmen nicht und nur teilweise berücksichtigen.

Beispiel und Beschreibung

  Brot   Käse
Land A 90 30
Land B 120 60

 

Land A weist eine höhere relative Produktivität als Land B auf, d.h das Land mit der höheren Produktivität hat einen komperativen Vorteil im Außenhandel.

Anhand der vorliegenden Daten fällt zudem auf, dass die Arbeitskoeffizienten bzw.die Produktivität der beiden Güter aus Land B niedriger ist als die Arbeitskoeffizienten bzw.die Produktivität der beiden Güter aus Land A. Die absoluten Kosten sind somit niedriger als bei dem Land B. Dadurch kann Land B keine Profilität bei Güterpreis erzielen und deshalb zieht Land A den größeren Gewinn aus dem Außenhandel. Durch diesen formalen Außenhandel wird Land A die Reichtümer anhäufen,die Reichtümer des Landes B werden zum Land A nach and nach transferiert. Land A wird durch die zunehmenden Reichtümer die Produktivität erhöhen, währendessen die Produktivität aus Land B immer niedriger wird. Als sich diese Theorie verbreitete, gab es einen Protektionismus des Außenhandels und es herrschte das niedrigste Außenhandelsniveau seit langem.

Auf Grund dieser Einschränkung im Außenhandel lehnt sich David Ricardo 1817 mit seinem Werk 'on the Principles of Political Economy and Taxation', in dem er unter anderem die Theorie des komparativen Vorteils einführte, gegen den Geist seiner Zeit.Er bewies dadurch, dass das Land mit niedriger Produktivität auch durch den Außenhandel Gewinne machen kann.

  Opportunitätskosten Opportunitätskosten
  Brot (in 1 Einheit Käse) Käse (in 1 Einheit Brot )
Land A 1/3 3
Land B 1/2 3

 

Nun sehen wir uns den Handel einmal genauer an:

  1. Im Land B tauschen wir 2 Einheiten Käse für 1 Einheit Brot. Im Land A tauschen wie 3 Einheiten Käse für 1 Einheit Brot, deshalb hat das Brot aus Land B einen komperativen Vorteil gegenüber dem Brot aus Land A. Land B exportiert 1 Einheit Brot mit den Wert 90 und benutzt den Gewinn mit dem Wert 90, um 3 Einheiten Käse auszutauschen und zu importieren. Das Land B produziert für 3 Einheiten Käse mit den Wert (3*60) = 180. Das Land B exportiert 1 Einheit Brot mit den Wert von 120 und importieren 3 Einheiten Käse mit den Wert von 180.
  2. Es gibt einen komperativen Vorteil von dem Brot aus Land A gegenüber Land B. Land A exportiert 1 Einheit Käse mit dem Wert von 60 und gewinnt einen Zwichenwert von 30.

Aus den zwei obrigen Beispielen können wir sehen, dass beide Außenhandel effizient sind und das Land mit der niedrigen Produktivität auch durch den Außenhandel Gewinne machen kann.

Fazit

Wegen den Unterschieden von Angebot und Nachfrag gibt es einen relativen Güterpreis vor den Außenhandel. Alle Länder, die auf der Welt handeln, handeln mit sehr vielen Gütern in der Realität. Dies ist fast gleich wie im oben betrachteten vereinfachten Beispiel. Jedes Land spezialisiert sich auf die Produktion des Gutes, bei denen es die geringsten Opportunitätkosten bzw.den geringsten relativen Güterpreis hat und damit auch einen komperativen Vorteil, um Gewinne zu exportieren. Durch den Außenhandelsgewinn werden die Konsummöglichkeiten und der Wohlstand im In- und Ausland steigen.

Literaturquellen

  • Gustav Dieckheuer Internationale Wirtschaftsbeziehungen 5.Auflag Oldenbourg 2001 S47-58
  • Paul R.Krugman, Maurice Obstfeld Internationale Wirtschaft 6.Auflag München 2004 S37-70
 
 

 

 

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Schlagwörter: markets | prices | productivity | Ricardo | trade

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