tl;dr #49: Karl Polanyi: «The Great Transformation»

Alex Demirović
Rosa-Luxemburg-Stiftung, 2025
Level: leicht
Perspektiven: Institutionenökonomik, Diverse
Thema: Kapitalismuskritik, Wirtschaftsgeschichte, Ungleichheit & Klasse, Institutionen, Regierungen & Politik, Sonstiges
Format: Podcast
Dauer: 01:04:44
Link: https://www.youtube.com/watch?v=WQXZ_Vww0pY

"Wie lässt sich aus der Krise der Marktordnung in den 1920er Jahren die Entstehung des Faschismus verstehen? Der Ökonom Karl Polanyi geht im Exil 1944 auf Spurensuche: Er sieht die Ursache in der großen Umwälzung im Marktsystem und die von ihm bestimmte Marktgesellschaft. Sie machen aus Arbeit, Boden und Geld „fiktive Waren“ und verfolgen mit staatlichen Mitteln die Utopie des selbstregulierenden Marktes. Alles soll auf der Basis von Angebot und Nachfrage gehandelt werden. Die Menschen werden sozial desintegriert. Das Bürgertum ist mit den Tatsachen des Arbeitsmarktes und des Weltmarktes konfrontiert und kann diese Prozesse nicht beherrschen. Es kommt zu Krisen und Sackgassen. Dies führt zu einer «Doppelbewegung», einer Suche nach Alternativen. Die Lösungen, die das Bürgertum dafür erfindet, führen nach dem Ersten Weltkrieg und mit dem Faschismus zur Zerstörung der Zivilisation. Polanyi will verhindern, dass nach dem Zweiten Weltkrieg das ganze Unheil noch einmal beginnen würde. Er plädiert für einen Sozialismus, der Arbeit, Boden und Geld demokratisch kontrolliert und dem Markt entzieht."


Kommentar von unseren Editor*innen:

Der „tl;dr“-Podcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist eine große Empfehlung für alle, die sich mit Theorie beschäftigen wollen, diese aber lieber hören als lesen. In dieser Folge gibt Alex Demirović eine gut verständliche Einführung in das Buch „The Great Transformation” von Karl Polanyi, das durch den aktuellen Rechtsruck wieder an Relevanz gewinnt.

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