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Die Diskussion zum Thema bewegt sich zwischen den beiden Extremen, in Marx Auffassungen sei die Ökologie ein blinder Fleck oder aber Marx habe dazu alles Grundsätzliche gesagt. Gegenüber diesen beiden Positionen soll das Werk von Marx, besonders seine Kritik der Politischen Ökonomie, seine Beschäftigung mit der sozialen Frage der Zeit, in ihrer Gesamtheit betrachtet und in die vielfältigen Diskussionen des 19. Jahrhunderts eingeordnet werden. Gerade dadurch ergeben sich außerordentlich aktuelle Sichten auf heutige Auseinandersetzungen mit der sozialen Frage und der Ökologie. (Beschreibung der Herausgebers).
In dem Vortrag von Ehrenfried Galander mit anschließender Fragerunde wird die Frage behandelt, inwieweit es im Werk von Karl Marx eine systematische Behandlung ökologischer Fragen gibt. Galander, der an der Herausgabe der Marx-Engels Gesamtausgabe (MEGA) beteiligt ist, beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja. Dafür bezieht er sich auf einen umfassenden Korpus von zu Lebenszeiten nicht-veröffentlichten Studien von Marx, in denen sich dieser naturwissenschaftlichen Fragestellungen und insbesondere der Agrikultur gewidmet hat. Stark heruntergebrochen wird dabei die These formuliert, dass Marx erkannt hat, dass die kapitalistische Form der Organisation des Stoffwechsels von Mensch und Natur die Natur untergräbt bzw. schädigt. Das wird etwa am Beispiel des von Marx untersuchten Zusammenhangs von Agrarindustrie und Bodenerosion veranschaulicht. Galander vertritt in diesem Zusammenhang eine Zwischenposition zwischen der Position von Kohei Saito, der eine sehr große Zentralität der Ökologie bei Marx sieht, und Michael Heinrich, der eine systematische Bedeutung der Ökologie bei Marx verneint.