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Woher kommt der Kapitalismus? Ist er eine natürliche Folge der gesellschaftlichen Entwicklung? Oder resultiert er aus Theorien, die im Laufe des politischen und technologischen Wandels entstanden sind? Die Serie "Der Kapitalismus" begibt sich weltweit auf die Suche nach Antworten und schreckt nicht davor zurück, alte Idole zu stürzen und Vorurteile auszuräumen. In sechs Folgen werden Menschen aus 22 Ländern befragt, darunter Jäger aus dem Amazonas-Gebiet, die letzten Kommunisten Chinas und Börsenmakler aus New York. Wie sieht die Welt nach der Krise 2008 aus? Mehr als 20 renommierte Wirtschafts-Experten versuchen das herauszufinden und begeben sich auf den Spuren der großen Denker, die die Geschichte des Kapitalismus geprägt haben.
Adam Smith's Bestseller „Wohlstand der Nationen“ erschien im Jahr 1776 und wird regelmäßig neu aufgelegt. Für viele gilt er als Bibel eines neuen Wirtschaftssystems. In der aktuellen Folge wird anhand konkreter Beispiele dargelegt, wie Schlüsselpassagen des Buches aus ihrem Kontext gerissen und für politische Zwecke benutzt werden. In dem Bestreben, das Werk zum ökonomischen Testament zu erheben, wurden die sozialpolitischen Überlegungen von Adam Smith einfach außer Acht gelassen.
In diesem Beitrag geht es um Adam Smith's Bestseller Der Wohlstand der Nationen und darum, wie er darin einen konzeptionellen Rahmen für die wirtschaftliche Interaktion von Individuen schuf und damit ein vereinfachtes Modell der Wirklichkeit vorstellte, in dem das Prinzip der Arbeitsteilung wesentlich für wirtschaftliche Prosperität herausgearbeitet wurde. Dennoch wird oft vergessen, dass er die Arbeitsteilung im Arbeitsalltag von gewöhnlichen Arbeitern durchaus kritisiert und für staatliche Organisation von Bildung plädiert, die auf diese Arbeiter zugeschnitten sein sollte. Es wird zudem dokumentiert wie die Metapher der bzw. der zum Mythos stilisierten 'unsichtbaren Hand' aus dem ursprünglichen Zusammenhang genommen und für den wirtschaftspolitischen Zweck für die Notwendigkeit von freien Märkten ab Mitte des 20. Jahrhunderts instrumentalisiert, gar missbraucht wurde. Auch am Beispiel von Kinderarbeit wird deutlich gemacht, dass Märkte nicht von Natur aus bestehen, sondern ein politisches Konstrukt sind, d.h. politisch ausgehandelt und ggf. u.a. das Prinzip der Vertragsfreiheit z.T. eingeschränkt wird. Smith's politische und moralische Bedenken bei einer bedingunglos fortschreitenden Marktwirtschaft werden auch heute noch viel zu selten thematisiert
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