Der folgende Abschnitt ist ein Auszug aus der Studie „Quantitative Untersuchung der Verwendung von Einführungslehrbüchern“ von Elsa Egerer und Christian Rebhan. Sie ist Teil einer Studienreihe der Universität Siegen.
Die leitende Fragestellung in diesem Abschnitt lautet: Welche Einführungslehrbücher werden im volkswirtschaftlichen Studium verwendet? Und weiter, welche Lehrbücher werden am häufigsten genutzt?
Das Kapitel zum Literaturüberblick beschreibt bereits verschiedene Studien, die dieser Frage mit unterschiedlichen Herangehensweisen begegnen. Eine gängige Methodik stellen z. B. Umfragen dar. Andere Studien untersuchen Sekundärdaten wie Lehrmaterialien und Modulbeschreibungen. Im Rahmen dieser Studie wurden Sekundärdaten gezielt um Primärdaten ergänzt. Das Ziel ist hierbei, für alle Merkmalsträger der zu untersuchenden Grundgesamtheit eine Angabe über verwendete Lehrbücher zu erhalten.
Die folgende Analyse stützt sich zu großen Teilen auf einen Datensatz von Rebhan. Der Datensatz stellt die bisher umfangreichste Sammlung von Informationen zu verwendeten Lehrbüchern im wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen dar (Rebhan 2017).
Rebhan wertet zunächst bereits vorhandene Daten (Sekundärdaten) aus und ergänzt diese um neu erfasste Informationen (Primärdaten). Konnte aus der Sichtung von Modulhandbüchern, Prüfungsordnung bzw. generell, der auf den jeweiligen Internetpräsenzen der Lehrstühle zur Verfügung gestellten Informationen nicht abgeleitet werden, welche Lehrbücher verwendet werden, wurde eine schriftliche Anfrage bei den Lehrenden gestellt. Rebhan gibt an, durch dieses stufenweise Vorgehen eine Informationsquote von 79% erreicht zu haben.
An einzelnen Stellen wird die Datengrundlage von Christian Rebhan um eigene Nachrecherche ergänzt, um eine größere – und damit aussagekräftigere – Stichprobe zu erhalten. Dies betrifft nur die Makroökonomik.
Die Frage, welches Lehrbuch am häufigsten verwendet wird, kann unterschiedlich beantwortet werden, je nach dem auf welche Grundgesamtheit Bezug genommen wird. Die Grundgesamtheit bildet 100% der zu untersuchenden Merkmalsträger ab (z. B. alle Studierende), welche jeweils stichprobenartig abgedeckt wird. Eine (nicht abschließende) Liste von Grundgesamtheiten lässt sich wie folgt darstellen:
In der vorliegenden Studie wird die Frage „Welche Lehrbücher am häufigsten verwendet werden“ relativ zu verschiedene Bezugsgruppen analysiert, um eine möglichst umfassende Antwort zu liefern.
Wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge
Die Auswertung bezieht sich (außer im Bereich der Verkaufszahlen) auf Bachelorstudiengänge, da Einführungsliteratur erfasst werden soll. Im Folgenden wird auf den Datensatz von Christian Rebhan zurückgegriffen, welcher die relevanten wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge bezugnehmend auf die Daten der Stiftung für Hochschulzulassung definiert. Konkret werden jene Studiengänge in die Grundgesamtheit gezählt, welche im Informationsband „Studien- und Berufswahl 2016-2017“, dem „offizielle[n] Studienführer für Deutschland“ unter den Kategorien „Volkswirtschaftslehre“, „Wirtschaftswissenschaften/Economics“, „Wirtschaftspädagogik“, „Sonstige wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge“ im Bachelor aufgelistet werden (S. 291-297). Die Liste umfasst sowohl staatliche als auch private Hochschulen, technische Hochschulen, allgemeine Universitäten sowie Universitäten der Bundeswehr. Berücksichtigt werden verschiedene Bachelorabschlüsse, wie der „Bachelor of Arts“ oder der „Bachelor of Science“.
Veranstaltungen
Häufig werden an einer Universität mehrere wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge angeboten, die gleiche Veranstaltungen im Modulhandbuch ausweisen. Z. B. kann es sein, dass die Veranstaltung „Mikro I“ im Rahmen des Studiengangs „Bachelor VWL“ oder „Bachelor Wirtschaftswissenschaften“ angeboten wird. Anders als bei Rebhan wird im Rahmen der Lehrbuchanalyse hier nur eine Veranstaltung gezählt bzw. nur ein Datenpunkt erfasst. Das heißt, die in verschieden Studiengängen angebotenen Veranstaltungen werden auf Ebene der Hochschulen zusammengefasst, um Doppelzählungen zu vermeiden.
Die verwendeten Lehrbücher für das gesamte wirtschaftswissenschaftliche Studium zu erfassen erscheint weder umsetzbar noch zielführend. Aufgrund der auch in der Literaturanalyse beschriebenen Konzentration auf einige Kernfächer werden hier, Rebhan und Beckenbach folgend, einzelne Veranstaltungen näher analysiert, die in weiten Teilen der Studiengänge abgedeckt sind.
Rebhan verengt die Grundgesamtheit zunächst auf jene Pflichtveranstaltungen, die in den ersten ein bis drei Semestern des Bachelorstudiums angeboten werden, um dem Kriterium „Einführungsliteratur“ gerecht zu werden. Rebhan definiert diese wie folgt: „Lehrbücher und andere schriftliche Quellen, die in den Veranstaltungen in der Einführungsphase respektive den ersten Semestern eines Erst- bzw. Grundstudiums zum Einsatz kommen bzw. den Studenten zum Selbststudium ans Herz gelegt werden.“ (Rebhan 2017b, S. 15). Die Dauer des Einführungs- bzw. Grundlagenstudiums wird individuell nach der jeweiligen Erläuterung in der Prüfungsordnung definiert. Wird den Studierenden Gestaltungsspielraum bezüglich der zeitlichen Ausgestaltung des Studiums eingeräumt, nimmt Rebhan auf den meist zur Verfügung gestellten beispielhaften Studienverlaufsplan Bezug.
Da der Fokus der Lehrbuchanalyse auf volkswirtschaftlichen Fragestellungen liegt, werden betriebswirtschaftliche und juristische Fächer nicht näher untersucht. Ebenfalls nicht im Zentrum der Analyse stehen Lehrbücher im Bereich der Methoden. Nicht berücksichtigt für die Lehrbuchanalyse werden demnach die Fächer „Mathematik“, „Statistik“ oder „Ökonometrie“.
Im Bereich der (inhaltlichen) volkswirtschaftlichen Fächer wird der Fokus auf die in verschiedenen Studien beschriebenen Kernfächer eingeschränkt. Der Datensatz von Rebhan bezieht, ähnlich wie Beckenbach et al., drei Veranstaltungsgruppen in die Analyse mit ein:
Die Auswahl der drei Kernfächer ergibt sich aus der Analyse der, laut Standardcurriculum, in den ersten Semestern am häufigsten angebotenen Kurse. Die folgende Grafik zeigt, wie oft ein Kurs bezogen auf die untersuchten Studiengänge angeboten wird.
Hier wird auf alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge nach der Definition von Rebhan Bezug genommen. Das heißt, dass eine Hochschule, die verschiedene Studiengänge anbietet, mehrfach gezählt wird. Dies ist zielführend, da die unterschiedlichen Studiengänge ggf. verschiedene Pflichtveranstaltungen vorrausetzen.
Im volkswirtschaftlichen Bereich sind die Fächer „EWiwi“, „Mikro I“ sowie „„Makro“ I“ mit Abstand am bedeutendsten. Die am häufigsten im Standardcurriculum in den ersten Semestern angebotene Veranstaltung stellt „Mikro I“ dar; sie wird in 79% der Studiengänge in den einführenden Semestern abgedeckt. Nach Häufigkeiten geordnet folgen im volkswirtschaftlichen Bereich eine Veranstaltung des Bereichs „EWiwi“ (59%) sowie „Makro I“ (45%).
Nicht berücksichtigt für die Auszählung der verwendeten Lehrbücher werden einige volkswirtschaftliche Veranstaltung, die jedoch weniger häufig gelehrt werden als „Mikro I“, „Makro I“ sowie „EWiwi“. Hierzu zählen beispielsweise folgende Veranstaltungen: „Einführung in die Wirtschaftspolitik“, „Ökonomie des Staates“, „Institutionenökonomie“ oder „Finanzpolitik“. Die Daten von Rebhan zeigen, dass diese - relativ gesehen - weniger bedeutend sind.
Im Bereich der VWL-Studiengänge liegen die Häufigkeiten für die Fächer „Mikro I“, „Makro I“ und „EWiwi“, noch höher. Hier gehört die „Mikro I“ in 95% der Fälle zum Standardcurriculum der ersten Semester. Nur in Trier und Karlsruhe wird „Mikro I“ in den ersten Semestern nicht standardmäßig gehört. „Makro I“ wird in 73% der Fälle in den Anfangssemestern gelehrt. Neun Universitäten bieten hingegen in den ersten Semestern keine Veranstaltung zur „Makro I“ an. Die Daten geben jedoch keine Auskunft darüber, ob in den folgenden Semestern eine Veranstaltung im Bereich Makro Teil des Standardcurriculums ist. Häufig (dies bestätigen z. B. Siegfried und Walstad 2014) wird zuerst „Mikro I“ und anschließend „Makro I“ gelehrt. Es erscheint wahrscheinlich, dass in einigen Studiengängen „Makro I“ in den Folgesemestern gelehrt wird, welche in der Studie nicht abgedeckt werden.
Eine allgemeine Grundlagenveranstaltung wird für die große Mehrheit der VWL-Studiengänge angeboten. 60% der Studiengänge decken eine Veranstaltung des Kanons „EWiwi“ in den ersten Semestern, laut Standardlehrplan, ab. Nicht angeboten wird die Veranstaltung in Bochum, Bonn, Deggendorf, Duisburg-Essen, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt am Main, Freiburg, Göttingen, Halle-Wittenberg, Hamburg, Hamburg (Helmut-Schmidt-Uni), Karlsruhe, Kiel, Köln, Lüneburg, Magdeburg, Mannheim, Marburg, München, Münster, Nürtingen, Osnabrück, Potsdam, Regensburg, Schmalkalden, Siegen, Stuttgart und Trier.
Studierende
Um eine bessere Aussagefähigkeit über die relative Bedeutung einzelner Lehrbücher zu ermöglichen, werden die Daten zu den einzelnen Veranstaltungen mit Studierendenzahlengewichtet. Lehrbüchern, welche an studierendenstarken Universitäten Verwendung finden, wird dieser Betrachtung folgend relativ mehr Bedeutung zugemessen. Die Daten hinsichtlich der Studierendenzahlen stammen vom Statistischen Bundesamt (StBA). Die Studierenden werden hier den Bereichen „Wirtschaftswissenschaft“ und „Volkswirtschaftslehre“ zuordnet. Eine feinere Aufgliederung nach den jeweiligen Studiengängen erfolgt nicht. Das Studienfach „Wirtschaftswissenschaft“ beinhaltet nicht die Betriebswirtschaftslehre als eigenen Studiengang. Dieser ist gesondert gelistet und wird im Rahmen dieser Studie nicht miteinbezogen. An einigen Universitäten ist eine Spezifikation in Betriebs- bzw. Volkswirtschaftslehre erst im Masterstudiengang möglich. Hier wird zumeist das Fach „Wirtschaftswissenschaft“ als Bachelor angeboten.
Im Rahmen der Gewichtung werden die Daten von Rebhan mit den Studierendenzahlen des Statistischen Bundesamtes ergänzt. Weitestgehend stimmen die Hochschullisten aus dem Informationsband „Studien- und Berufswahl 2016-2017“ mit den Angaben des Statistischen Bundesamtes überein, jedoch bestehen auch Abweichungen zwischen den Datensätzen. Einzelne Hochschulen, die von Rebhan (laut Studien- und Berufswahl) erfasst werden, werden vom Statistischen Bundesamt nicht gelistet: Aachen, Bernkastel-Kues und Aalen. Außerdem werden die privaten, in Berlin verorteten Hochschulen, Berlin Bard College, sowie die SRH Hochschule Berlin nicht angeführt. Folgende Hochschulstandorte sind hingegen in Rebhans Übersicht nicht erfasst: Saarbrücken, Südwestfalen, Gelsenkirchen, Essen (Priv. FH), Bonn, Aschaffenburg. Da Studierendenzahlen nur für die vom Statistischen Bundesamt gelisteten Daten verfügbar sind, kann auch nur hier eine Gewichtung erfolgen. Aus diesem Grund ergeben sich für die Auswertung der Daten auf Kursebene unterschiedliche Stichproben. Die jeweilige Stichprobe wird im Bereich der einzelnen Analysen im Detail erläutert.
Laut Statistischem Bundesamt studieren im Wintersemester 2017 73.475 Studenten einen Bachelor im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Enthalten sind hier sowohl Fachhochschulen als auch Universitäten sowie private und staatliche Institutionen. Des Weiteren enthält der Datensatz berufsbegleitende Studiengänge sowie Fernstudiengänge.
Um den Fokus stärker auf Vollzeitstudiengänge zu legen, wird die Grundgesamtheit im Folgenden um einzelne Hochschulen reduziert. Herausgerechnet wird die private FH für Ökonomie und Management mit Hauptsitz in Essen, da sich diese auf berufstätige Studierende (z. B. Abendstudium) beschränkt. Weiterhin werden ausgewiesene Fernhochschulen, wie die Fernuniversität Hagen, AKAD, FH Stuttgart (Priv. Fern-FH für Berufstätige), Europäische Fernhochschule Hamburg GmbH Hamburg, und die IST Hochschule für Management nicht berücksichtigt. Werden die Studierendenzahlen der genannten Hochschulen abgezogen verbleiben laut Statistischen Bundesamt 70.518 Bachelorstudenten im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich im Bachelor.
Einige Universitäten bieten sowohl Studiengänge in Teilzeit als auch in Vollzeit an, wobei die Zahlen nur auf aggregierter Ebene vorhanden sind. In der Datenauswertung zur Nutzung von Lehrbüchern wird jeweils auf die umfassende Grundgesamtheit (alle Hochschulen laut Statistischen Bundesamt) sowie die reduzierte Grundgesamtheit (Fokus auf Vollzeitstudiengänge) Bezug genommen.
Nicht betroffen von den Anpassungen sind die Zahlen der VWL-Studierenden. Jeweils 18.172 und damit 26% bzw. 27% der Gesamtstudierendenzahlen im Bereich Wirtschaftswissenschaften entfallen auf den Bachelor VWL.
Von den Studenten der VWL teilen sich etwa die Hälfte auf die neun Universitäten: Freiburg, München, Köln, Bonn, Göttingen, Heidelberg, Hamburg, Kiel und Mannheim auf. In der folgenden Abbildung sind alle Hochschulen mit mehr als 500 Studierenden im Bereich der VWL im Detail dargestellt.
Wird die Anzahl der Studierenden der Wirtschaftswissenschaft (exklusive VWL) als Bezugsgröße zugrunde gelegt, liest sich die Liste der größten Fakultäten anders. Die meisten Studierenden verzeichnen hier die Universitäten Erlangen-Nürnberg, Frankfurt am Main, Bochum, Hohenheim, sowie die Fachhochschule Südwestfalen. In der folgenden Abbildung sind alle Hochschulen mit mehr als 1 500 Studierenden im Detail dargestellt.
Der Datensatz beschränkt sich auf die in Prüfungsordnungen oder Lehrmaterialien gemachten Angaben und zum Teil auf Direktinformation von Lehrenden. Grundsätzlich besteht insbesondere bei den sekundären Informationsquellen keine Garantie, dass die Lehrbücher tatsächlich Verwendung finden. Im Folgenden wird aus Gründen der Vereinfachung von der Verwendung eines Lehrbuchs gesprochen, wenn es in den Literaturangaben aufgeführt wird. Denkbar ist jedoch auch, dass eine Listung erfolgt, ohne dass das Lehrbuch tatsächlich Verwendung findet.
Ein weiteres Problem für die Auswertung stellen Mehrfachnennungen dar. Im Datensatz ist nicht ersichtlich, welches Lehrbuch intensiver genutzt wird. Insbesondere bei der Angabe von vielen Lehrbüchern erscheint es unwahrscheinlich, dass alle genannten Lehrbücher im gleichen Maße zur Lehre herangezogen werden.
Für die „Mikro I“ sind 52 Datenpunkte vorhanden. Das heißt, für 52 Hochschulen, welche im Rahmen eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums die Veranstaltung „Mikro I“ anbieten, liegt eine Information über die verwendete Literatur im entsprechenden Fach vor.
Im Folgenden wird die Häufigkeit der Verwendung einzelner Lehrbücher für die Veranstaltung „Mikro I“ analysiert. In 69%, bzw. absolut 36 der 52 Kurse der Stichprobe findet sich ein Lehrbuch von Varian in den Literaturangaben. In 90% der Kurse wird entweder Varian oder Pindyck/Rubinfeld verwendet. In 92% der Kurse wird eines der Top 7 Lehrbücher verwendet. Daraus folgt, dass es sich bei den Angaben der Lehrbücher von Frank, Schumann, MasColell und Mankiw vermutlich um zusätzlich verwendete Literatur handelt.
Die Frankfurt School of Finance gibt im Gegensatz zu den anderen Hochschulen nicht (auch) das Einführungslehrbuch von Varian, sondern nur das Lehrbuch des fortgeschrittenen Levels „Microeconomic Analysis“ von Varian an. Insgesamt wird in 69% der Studiengänge der Stichprobe ein Lehrbuch von Varian verwendet.
In der folgenden Abbildung sind alle Lehrbücher dargestellt, die an mehr als zwei Hochschulen in den Literaturangaben aufgeführt sind.
Die Lehrbücher sind wie folgt zusammengefasst. Erfasst werden jeweils alle Auflagen eines Werks.
Im Folgenden wird die Häufigkeit der Verwendung einzelner Lehrbücher für die Veranstaltung „Mikro I“ im Rahmen aller wirtschaftswissenschaftlichen Programme analysiert und mit Studierendenzahlen gewichtet. 48 Hochschulen können mit Studierendenzahlen gewichtet werden. Im Datensatz des Statistischen Bundesamtes sind für die Hochschulen Berlin College, Frankfurt am Main (Finance), Wilhelmshaven und Hildesheim keine Angaben vorhanden. Es ergibt sich eine Stichprobengröße von 44.123 Studierenden, was 63% der Studierenden der Wirtschaftswissenschaften entspricht. Die zwei Lehrbücher von Varian und Pindyck, Rubinfeld stellen – weit abgeschlagen – auch hier die am häufigsten verwendeten Lehrbücher dar. Insgesamt verwenden 93 % der Studierenden mindestens eines der beiden Lehrbücher. Im Bereich der „Mikro I“ liefern die Auswertung nach Hochschulen und die Auswertung nach Studierendenzahlen nahezu identische Ergebnisse .
Im Folgenden wird die Häufigkeit der Nennung einzelner Lehrbücher für die Veranstaltung „Mikro I“ im VWL-Bereich pro Hochschule gezählt und mit den Studierendenzahlen der jeweiligen Hochschule gewichtet. 33 Datenpunkte können hier mit Studierendenzahlen gewichtet werden.
Dem Statistische Bundesamt folgend sind im Wintersemester 2015 18.172 Studierende in einem volkswirtschaftlichen Bachelor eingeschrieben. Hiervon können für 16.287 der Studierenden Angaben, hinsichtlich des verwendeten Lehrbuchs für die Veranstaltung Mikro, gemacht werden. Damit umfasst die hier betrachtete Stichprobe 90% der VWL-Studenten in Deutschland.
Werden die Daten mit den Studierendenzahlen gewichtet, zeigt sich die bereits beobachtete Konzentration auf einige wenige Lehrbücher noch deutlicher. Berechnet auf die Stichprobe, verwenden 90% der Studierenden das Einführungslehrbuch von Varian. 62% verwenden das Lehrbuch von Pindyck und Rubinfeld. 99,75%, also fast alle Studierenden der Stichprobe, verwenden in der Mikro eines der beiden marktführenden Lehrbücher. Nur die Studierenden an den Hochschulen Leipzig und Gießen verwenden weder das Einführungslehrbuch von Varian noch Pindyck und Rubinfeld.
In mehr als der Hälfte der Veranstaltung wird mehr als ein Buch als Literatur angegeben. Wird in einer Veranstaltung eine Vielzahl von Lehrbüchern angegeben, ist die Bedeutung der einzelnen Werke vermutlich geringer, als wenn nur ein Lehrbuch angegeben wird. Aus diesem Grund wird im Folgenden ein besonderes Augenmerk auf die Streuung der Daten gelegt. Von Interesse ist an dieser Stelle beispielsweise auch, ob sich die Literaturangaben inhaltlich unterscheiden, je nachdem ob viel oder wenig Literatur angegeben wird.
Die Streuung wird hier nach Autor angegeben, genauer gesagt, wird ausgewertet, wie viele Autoren bzw. Autorenteams in den Literaturangaben der jeweiligen Veranstaltungen genannt werden und ob bzw. welchen Einfluss dies auf die Häufigkeiten der jeweiligen Nennungen hat. Auf die Autorenangaben wird zurückgegriffen, da die Annahme zugrunde gelegt wird, dass verschiedene Werke eines Autors paradigmatisch ähnlich geprägt sind. Eine Berechnung auf Ebene der einzelnen Lehrbücher würde bei verschiedenen Lehrbuchversionen, z. B. mit unterschiedlichen Koautoren, zu einer Verzerrung der Anzahl der Literaturangaben führen.
Der arithmetische Mittelwert für die Anzahl angegebener Autoren liegt über alle Veranstaltungen bei 3,02. Werden die zwei Ausreißer, die Universität Potsdam mit 13 angegeben Autoren und die Universität Chemnitz mit 15 angegeben Autoren, nicht berücksichtigt, liegt das arithmetische Mittel bei 2,58. In 34% der Kurse wird nur ein Autor angegeben, in 51% der Kurse 1-2 Autoren. Mehr als 3 Autoren finden sich in etwa einem Viertel der Angaben (36%). In der folgenden Darstellung ist die Anzahl der genannten Autoren pro Veranstaltung im Boxplotdiagramm auf der vertikalen Achse dargestellt.
Um untersuchen zu können, wie die Anzahl der insgesamt angegebenen Autoren die Häufigkeiten im Einzelnen beeinflusst, werden die Daten in zwei Klassen unterteilt. Links sind im Folgenden die Veranstaltungen abgetragen, für welche viele Autoren genannt werden (mehr als drei). Auf der rechten Seite sind jene Veranstaltungen dargestellt, für welche in den Literaturangaben nur ein bis drei Autoren genannt werden.
Die Analyse auf Basis der Streuungsklassen bestätigt die intuitive Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit einer Nennung der Autoren Varian und Pindyck/Rubinfeld positive mit der Zahl der in der Veranstaltung angegeben Literatur korreliert. Gleichwohl liegt der Anteil der Nennung einer der beiden Autoren auch für jene Veranstaltungen, für welche maximal drei Lehrbücher angegeben werden, insgesamt bei 85%. Kein anderer Autor wird in dieser Gruppe in mehr als einer Veranstaltung in den Literaturangaben erwähnt.
Für das Fach Makro sind insgesamt 38 Datenpunkte vorhanden. Das heißt, für 38 Hochschulen, welche im Rahmen eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums die Veranstaltung „Makro I“ anbieten, liegt eine Information über die verwendete Literatur im entsprechenden Fach vor.
Im Folgenden wird die Häufigkeit der Nennung einzelner Lehrbücher für die Veranstaltung „Makro I“ untersucht. Dargestellt sind hier jeweils alle Lehrbücher, welche an mehr als zwei Hochschulen in den Literaturangaben aufgeführt sind.
Blanchard, alle Werke:
Augenscheinlich ist die Dominanz der Lehrbücher von Blanchard. Insgesamt wird in 66% der Kurse ein Lehrbuch von Blanchard in den Literaturangaben gelistet.
Von den 38 gelisteten Hochschulen, für die Informationen zum Lehrbuch im Kurs „Makro I“ vorhanden sind, kann für 36 eine Gewichtung mit Studierendenzahlen vorgenommen werden. Damit umfasst die gewichtete Stichprobe im Bereich „Makro I“ über alle Studiengänge hinweg 31.918 Studierende. Das entspricht 45% der Bachelorstudenten im Bereich der Wirtschaftswissenschaften.
Aufgrund der im Vergleich zur Mikro uneindeutigeren Häufigkeitsverteilung sind im Folgenden auch Bücher dargestellt, die nur an einer Hochschule verwendet werden. Dies trifft in der Abbildung z. B. auf die Übungsbücher von Forster/Klüh, John sowie auf die Werke von Carlin und Feenstra zu.
Im Folgenden wird die Häufigkeit der Verwendung einzelner Lehrbücher für die Veranstaltung „Makro I“ im Rahmen reiner VWL-Bachelor-Programme analysiert und mit Studierendenzahlen gewichtet. 30 VWL-Studiengänge können mit Studierendenzahlen gewichtet werden. Die gewichtete Stichprobe deckt somit 16.111 Studierende und damit 89% der VWL-Bachelor-Studierenden in Deutschland ab.
Neben den bereits genannten Werken (Forster/Klüh, John, Carlin/Feenstra) werden auch die Bücher von Barro, Wohltmann und Williams jeweils nur an einer Hochschule verwendet. Das Buch von Dornbusch et al. wird auch im Bereich der VWL-Studiengänge an einigen Hochschulen verwendet. Diese weisen jedoch relativ geringe Studierendenzahlen auf, weshalb sie in der folgenden Darstellung nicht auftauchen.
Die Streuung wird wie vorangehend nach Autor angegeben. In knapp der Hälfte der Veranstaltungen (47%) wird nur ein Autor angegeben. In 76% der Literaturangaben werden bis zu drei Autoren angegeben. Mehr als drei Autorenangaben finden sich in immerhin 24% der Veranstaltungen.
Der arithmetische Mittelwert für die Anzahl angegebener Autoren liegt über alle Veranstaltungen hinweg bei 3,08. Werden die Ausreißer, die FH Osnabrück mit 11 angegeben Autoren und die Universität Passau mit 9 angegeben Autoren, nicht berücksichtigt, liegt das arithmetische Mittel bei 2,42. In der folgenden Darstellung ist die Anzahl der genannten Autoren pro Veranstaltung im Boxplotdiagramm auf der vertikalen Achse dargestellt. 50% der Daten liegen unterhalb des Medians von 2.
Im Folgenden wird der Datensatz in zwei Klassen unterteilt, um die Auswirkungen der Anzahl der Literaturangaben auf die Frage, welche Häufigkeit den einzelnen Autoren zukommt, darzustellen.
Auch hier zeigt sich, dass die Häufigkeiten für die Verwendung der Top-2 Lehrbücher steigen, je mehr Literatur insgesamt angegeben wird.
Im Bereich der Einführungsveranstaltungen in die Wirtschaftswissenschaften bzw. Volkswirtschaftslehre sind insgesamt 39 Datenpunkte vorhanden. Das heißt, für 39 Hochschulen, welche im Rahmen eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums die Veranstaltung „Makro I“ anbieten, liegt eine Information über die verwendete Literatur im entsprechenden Fach vor. Dargestellt sind hier erneut jene Lehrbücher, welche in mehr als einer Veranstaltung in den Literaturangaben aufgeführt sind.
Die Auswertung zeigt, dass das Lehrbuch von Mankiw (Grundzüge der VWL) mit Abstand der dominierende Text im Bereich der „EWiwi“. Kein anderes Lehrbuch wird ansatzweise so häufig verwendet. Betrachtet man alle Werke des Autors gesammelt, so lässt sich sagen, dass in knapp drei Viertel der untersuchten Veranstaltungen ein Lehrbuch von Mankiw verwendet wird.
Mankiw, alle Werke
Im Folgenden wird die Häufigkeit der Verwendung einzelner Lehrbücher für die Veranstaltung „EWiwi“ über alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge analysiert und mit Studierendenzahlen gewichtet. Hier können 36 Datenpunkte gewichtet werden. Die Stichprobe umfasst demnach 35.060 Studierende. Dies entspricht der Hälfte der Bachelorstudenten im Bereich der Wirtschaftswissenschaften.
Auch hier ist die Einführung von Mankiw mit Abstand das wichtigste Lehrbuch, welches 64% der Studierenden der Stichprobe verwenden. 73% oder 24.442 Studenten verwenden die Grundzüge von Mankiw oder ein anderes Lehrbuch des Autors. Ebenfalls von Bedeutung sind die spezifisch mikroökonomischen bzw. makroökonomischen Lehrbücher, welche auch in den Veranstaltungen Mikroökonomik I und „Makro I“ häufig verwendet werden (u. a. Pindyck/Rubinfeld, Varian, Blanchard). Als explizites Einführungswerk in die Wirtschaftswissenschaft taucht in der Liste nur noch das Werk von Bofinger auf, welches von 26% der Studierenden der Stichprobe verwendet wird.
Aufgrund der insgesamt geringeren Anzahl an Datenpunkten können im Bereich der VWL nur für eine Stichprobe von 7.800 Studierenden an 19 Hochschulen gewichtete Angaben gemacht werden. Dies entspricht 43% der (Bachelor)-VWL-Studenten in Deutschland. Die kleine Stichprobe ist hier vermutlich vor allem darauf zurückzuführen, dass die Veranstaltung nicht in allen Studiengängen angeboten wird.
Im Rahmen der Stichprobe lässt sich nicht erkennen, welches Lehrbuch neben Mankiw im Bereich der VWL-Studiengänge für die „EWiwi“ eine wichtige Rolle spielt. Abgesehen von Mankiw, Wöhe und Bofinger werden die im Diagramm dargestellten Lehrbücher in der gewichteten Stichprobe jeweils nur an einer Hochschule verwendet, bzw. in den Literaturangaben angeführt.
Die Streuung wird wie vorangehend nach Autor angegeben. In 33% der Literaturangaben wird nur ein Autor angegeben. In 74% werden bis zu drei Autoren genannt. Es verbleiben 26% mit mehr als drei angegebenen Autoren.
Der arithmetische Mittelwert für die Anzahl angegebener Autoren liegt über alle Veranstaltungen bei 3,15. Werden die Ausreißer, Bernkastel Kues, Wuppertal sowie Kassel mit jeweils mehr als 10 angegebenen Autoren, nicht berücksichtigt, reduziert sich das arithmetische Mittel auf 2,47. Der Median liegt bei 2. Im Folgenden ist ein Boxplotdiagramm abgetragen. Die Anzahl der genannten Autoren ist auf der vertikalen Achse abgetragen.
Die vorliegende Studie stellt, nach Wissen der Autoren, die umfangreichste Untersuchung zur Verwendung von wirtschaftswissenschaftlichen Lehrbüchern in Deutschland dar. Im Folgenden werden die Ergebnisse kurz zusammengefasst und mit der Literaturauswertung, insbesondere der Studie von Beckenbach et al., abgeglichen.
Mit Sicherheit lässt sich belegen, dass Varian und Pindyck/Rubinfeld mit großem Abstand die Marktführer im Bereich der Mikroökonomik sind. Allen anderen Werken kommt relativ gesehen eine geringe Bedeutung zu. Der Lehrbuchmarkt in der Mikroökonomik ist hoch konzentriert. Dies belegen sowohl die Lehrbuchangaben als auch die Verkaufswahrscheinlichkeiten.
In 90% der untersuchten Kurse wird entweder Varian oder Pindyck/Rubinfeld in den Literaturangaben angeführt. Werden die Daten mit Studierendenzahlen gewichtet, so zeigt sich, dass nahezu alle VWL-Bachelor Studenten (99,75%) der Stichprobe einen Mikroökonomik-Kurs belegen, für welchen eines der Lehrbücher in den Literaturangaben angeführt wird. 90% der VWL-Studenten besuchen einen Kurs, in dem Varian als Literatur angegeben ist. Die Stichprobe hat eine hohe Aussagekraft da 90% der Studierenden im VWL-Bachelor abgebildet werden können. Im Bereich aller wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge kann für 63% der Studierenden eine Angabe gemacht werden. Von den Studierenden aller wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge besuchen 93% der Studenten einen Kurs, in dem Varian oder Pindyck Rubinfeld als Literatur angeben sind.
Die Bedeutung der beiden Lehrbücher kann durch die Daten zu Verkaufswahrscheinlichkeiten von Amazon belegt werden. Hier führen an den unterschiedlichen Daten beide Werke jeweils einmal die Bestsellerliste im Bereich der Mikroökonomik an.
Diverse weitere Studien belegen die Bedeutung von Varian für den europäischen, sowie insbesondere für den deutschsprachigen Raum. Gärtner 2001, Beckenbach et al. 2016, Westerlind Wigstrom 2008, sowie Earl 2006 belegen die herausragende Rolle des Lehrbuchs. In der Umfrage von Beckenbach et al. ist Varian noch vor Mankiw der meistgenannte Lehrbuchautor. Auch in den von Beckenbach et al. ausgewerteten Modulbeschreibung tauchen die Grundzüge von Varian am häufigsten auf, direkt gefolgt vom Lehrbuch von Pindyck/Rubinfeld.
Für den Bereich der Makroökonomik lässt sich sagen, dass Blanchard, der mit Abstand wichtigste Lehrbuchautor ist. Der Markt ist auch hier hoch konzentriert, obgleich vermutlich nicht ganz so stark wie in der Mikroökonomik. Sowohl bezogen auf die Studierendenzahlen (über alle Studiengänge sowie über alle VWL-Studiengänge), als auch bezogen auf die untersuchten Kurse, wird in 60-70% der Fälle ein Lehrbuch von Blanchard verwendet (bzw. angegeben). Auch im Bereich der Verkaufswahrscheinlichkeiten von Amazon führt Blanchard (zumindest für einen der untersuchten Zeitpunkte) die Bestsellerliste im Bereich der Makroökonomik an. Das Absinken des Buches für den zweiten Beobachtungszeitraum ist vermutlich auf die Herausgabe einer neuen Auflage zurückzuführen, wobei beide Auflagen getrennt bewertet werden.
Die Bedeutung von Blanchard wird auch durch weitere Studien bestätigt (Gärtner 2001; Beckenbach et al. 2016; Westerlind Wigstrom 2008). Im Rahmen der Umfrage von Beckenbach et al. ist das Lehrbuch „Makroökonomie“ von Blanchard, Illing das meistgenannte Werk. Auch in den Literaturangaben taucht das Lehrbuch hier am häufigsten auf.
Die Untersuchung der Literaturangaben deutet des Weiteren auf die häufige Verwendung des Makroökonomielehrbuchs von Mankiw hin. Etwa 40% der Studierenden der Stichprobe – dies trifft sowohl spezifisch auf die VWL-Studiengänge als auch für alle untersuchten Studiengänge zu – besuchen einen Makroökonomikkurs, in dem das Lehrbuch von Mankiw in den Literaturangaben aufgeführt ist. Das Lehrbuch verzeichnet ebenfalls eine hohe Verkaufswahrscheinlichkeit. Für beide Daten liegt die Verkaufswahrscheinlichkeit jedoch hinter dem Lehrbuch von Felderer/Homburg.
Auch das Lehrbuch von Burda/Wyplosz wird in den Literaturangaben häufig angeführt. Es liegt in allen Kategorien (Auswertung nach Studiengängen, Studierendenzahlen VWL, Studierendenzahlen alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge) jeweils hinter dem Lehrbuch von Mankiw und vor dem Lehrbuch von Felderer/Homburg. Auch die Verkaufswahrscheinlichkeiten für Burda/Wyplosz sind hoch, liegen jedoch am 04.10.2017 hinter den Makroökonomiklehrbüchern von Mankiw und Felderer/Homburg.
Für die Makroökonomik lässt sich demnach zweifelsfrei sagen, dass das Lehrbuch von Blanchard/Illing in Deutschland der Marktführer ist. Die gemeinsame Auswertung der Literaturangaben sowie der Verkaufszahlen lässt keinen eindeutigen Schluss auf die Nummer Zwei zu.
Das mit Abstand wichtigste Lehrbuch im Bereich der Volkswirtschaftslehre allgemein ist das Lehrbuch von Mankiw/Taylor. In 64% der untersuchten Kurse im Bereich „EWiwi“ findet sich die Einführungsliteratur von Mankiw/Taylor in den Literaturangaben. In etwa drei Viertel der Kurse wird ein Werk von Mankiw angegeben. Mit Studierendenzahlen gewichtet sinken die Werte leicht ab. Mankiw/Taylor wird jedoch auch hier in mehr als der Hälfte der Fälle angeführt und bleibt mit sehr großem Abstand das wichtigste Lehrbuch. Im Bereich der „EWiwi“ ist die Stichprobe am kleinsten. Über alle Wiwi-Studiengänge hinweg umfasst die Stichprobe etwa die Hälfte aller Studierendenzahlen, im Bereich VWL gut 40%.
Eindeutig lässt sich die Bedeutung des Lehrbuchs von Mankiw/Taylor auch anhand anderer Studien zeigen. Im nationalen sowie internationalen Kontext wird das Lehrbuch im Bereich der allgemeinen VWL überall als der Marktführer angeführt.
Am eindrücklichsten zeigt sich die marktdominierende Position des Lehrbuchs anhand der Verkaufswahrscheinlichkeiten: Mankiw/Taylor ist mit großem Abstand das am häufigsten verkaufte Lehrbuch. Im Bereich VWL führt das Lehrbuch an beiden Daten die Bestsellerliste an.
Im Vergleich zur Bedeutung von Mankiw/Taylor weit abgeschlagen, jedoch ebenfalls mit relativ hohen Werten im Bereich der Verkaufswahrscheinlichkeit, ist das Lehrbuch von Bofinger anzuführen. Als allgemeine Einführung in die VWL verzeichnet Bofinger, sowohl über alle Studierendenzahlen, als auch über alle Kurse hinweg, die zweithöchsten Häufigkeiten.
Beckenbach, Frank; Daskalakis, Maria; Hofmann, David (2016): Zur Pluralität der volkswirtschaftlichen Lehre in Deutschland. Eine empirische Untersuchung des Lehrangebotes in den Grundlagenfächern und der Einstellung der Lehrenden. 1. Auflage. Marburg: Metropolis-Verlag.
Earl, Peter E. (2006): Capability prerequisites and the competitive process. Online verfügbar unter https://espace.library.uq.edu.au/view/UQ:8480/Earl_Capability_.pdf.
Gärtner, Manfred (2001): Teaching Economics to Undergraduates in Europe. Volume, Structure, and Contents. In: The Journal of Economic Education 32 (3), S. 219–230. DOI: 10.1080/00220480109596104.
Siegfried, John J.; Walstad, William B. (2014): Undergraduate Coursework in Economics. A Survey Perspective. In: The Journal of Economic Education 45 (2), S. 147–158. DOI: 10.1080/00220485.2014.889965.
Westerlind Wigstrom (2008): A SURVEY OF UNDERGRADUATE ECONOMICS PROGRAMMES IN THE UK, zuletzt geprüft am 10.03.2017.